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Karriere-Website oder Recruiting-App?

Welche Kanäle nutzen Hochschulabsolventen, um sich über offene Stellen und potenzielle Arbeitgeber zu informieren? Soviel kann gesagt werden: Klarer Sieger ist die eigene Karriere-Website…

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Karriere-Website oder Recruiting-App?

Im Rahmen einer aktuellen Absolventen-Studie hat Kienbaum den Informationsprozess von Berufseinsteigern einmal näher unter die Lupe genommen. Welche Kanäle nutzen Hochschulabsolventen, um sich über offene Stellen und potenzielle Arbeitgeber zu informieren?

Mit deutlichem Abstand gewinnt die Karriere-Website. Mehr als 94% der Studierenden besuchen die Website der für sie interessanten Unternehmen, um sich dort über Karrierechancen, aktuelle Stellenangebote sowie Werte, Kultur und Struktur des Unternehmens zu informieren. Die Karriere-Website ist demnach die wichtigste „Anlaufstelle“ für Kandidaten – und eigentlich sollte es sich kein Arbeitgeber mehr leisten, auf diesen Kontaktpunkt zu verzichten.

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Dass immer mehr Zugriffe über mobile Geräte erfolgen, ist längst im Markt angekommen. Potentielle Wunschkandidaten durchsuchen nicht mehr nur am heimischen PC das Internet, sondern zunehmend von unterwegs in Bus und Bahn oder im Café. Smartphone und Tablet sind für viele ein ständiger Begleiter. Dies ist vielen Arbeitgebern natürlich bewusst und sie stellen sich die Frage: Sollten wir nicht eine Mobile App programmieren, die sich Jobsuchende auf ihr Smartphone laden und uns so jederzeit digital vor Augen haben?

Zugegeben, die Frage hat ihre Berechtigung: mobile Applikationen erlauben mehr Funktionalitäten, eine kreative Benutzerführung und binden die Besucher längere Zeit als eine normale Website. Aber die Frage ist doch, will die Zielgruppe das überhaupt?

Laut Kienbaum-Studie haben die Hochschulabsolventen den Apps eine klare Absage erteilt: Lediglich 3% der Befragten nutzen Apps, um sich über Karrierechancen bei ihren Wunscharbeitgebern zu informieren. Diese Zahl beleuchtet zwar nur einen kleinen Ausschnitt der Zielgruppe und lässt beispielsweise Schüler oder Berufserfahrene unberücksichtigt, aber es ist dennoch davon auszugehen, dass der eindeutige Sieger „Karriere-Website“ auch bei anderen Zielgruppen vorne liegt.

Es führt also scheinbar kein Weg an einer Karriere-Website vorbei, will man die Zielgruppe erreichen und für sich begeistern. Auch – oder insbesondere – kleinere, mittelständische Unternehmen sollten zumindest eine Handvoll Informationen zu Unternehmenskultur, Karrieremöglichkeiten und aktuellen Vakanzen im World Wide Web bereitstellen. Das lässt sich im Normalfall auch ganz unproblematisch und in wenigen Wochen realisieren – intern oder mit externer Unterstützung durch eine Agentur.

©Rawpixel / www.shutterstock.com

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Im Idealfall wirft diese gleich noch einen geschulten Personalmarketing-Blick auf Texte und Bilder sowie auf die Darstellung der Stellenanzeigen – schließlich wollen Sie in den Tiefen des Internets ja auch gefunden werden.

Doch zurück zu den Apps: Warum finden denn die mobilen Apps von Arbeitgebern zum Thema Karriere nun eigentlich so wenig Zuspruch bei der Zielgruppe? Hier können wir nur mutmaßen, doch alleine ein Perspektivenwechsel bringt uns vielleicht schon einige Hinweise.

Versetzen wir uns in die Lage des Bewerbers (m/w): Auf der Suche nach einer neuen beruflichen Herausforderung hat er vermutlich nicht nur einen Arbeitgeber im Blick, sondern viele verschiedene. Möglicherweise nutzt er die Apps von Jobbörsen wie stepstone, meinestadt, indeed, etc., um sich regelmäßig über aktuelle Jobs zu informieren. Aber wenn er nun während seiner Jobsuche auf interessante Arbeitgeber stößt, lädt er sich dann tatsächlich von jedem dieser potenziellen Arbeitgeber die entsprechende App herunter? Und gehen wir noch weiter: Kommt er überhaupt auf die Idee, direkt in dem von ihm genutzten App-Store nach der Karriere-App des jeweiligen Unternehmens zu suchen? Wären Sie darauf gekommen? Ganz abgesehen davon, dass vermutlich nur ein Bruchteil der Wunsch-Unternehmen zu finden sein wird, weil die meisten ja eben gar keine eigene App anbieten….

Jetzt nehmen wir mal an, der Bewerber lädt sich tatsächlich die unterschiedlichen Apps auf sein Smartphone/Tablet: Welche Informationen bekommt er von seinen Wunsch-Arbeitgebern? Aktuelle Jobs, Informationen zum Unternehmen, vielleicht einen Azubi-Blog und vermutlich weitere individuelle Hinweise zu Karrieremöglichkeiten vor Ort – also nichts, was die Karriere-Website nicht auch geboten hätte. Und wenn diese mobil optimiert ist, ist sie ebenso schnell und mobil verfügbar wie besagte Apps.

Also braucht sie kein Mensch Bewerber, diese Recruiting-Apps? Nicht ganz! In bestimmten Fällen haben die mobilen Applikationen durchaus ihre Berechtigung: Wenn wir den Suchprozess verlassen und eine Bindung zwischen Kandidaten und Unternehmen aufbauen wollen (man denke an Talent Relationship Management, Alumni, etc.), können sie ein wirkungsvolles Tool sein. Je intensiver die Interaktion zwischen den beiden „sich Suchenden“ stattfinden soll, desto eher bietet eine App durchaus Vorteile gegenüber der Website. Als Beispiele können hier der größere Funktionsspielraum, die offline-Verfügbarkeit oder eine interaktive Oberfläche genannt werden. Wen das Thema „App vs. Website“ allgemein interessiert, der findet hier bzw. unten eine passende Infografik.

Wir wollen die Karriere-App also nicht per se als unnütz abstempeln, doch der richtige Anwendungsfall ist hier sicherlich entscheidend. Und da die Entwicklung solcher Apps um einiges aufwändiger, teurer und zeitintensiver ist als die Programmierung einer Website, ist es doch ernsthaft eine Überlegung wert, ob sich Bewerberwünsche nicht doch mit einer kleinen, feinen und mobilfähigen (!) Karriere-Website ausreichend erfüllen lassen.

Jetzt fragen Sie sich, ob Ihr heutiger Webauftritt Ihre Wunschkandidaten anspricht? Oder was Sie an Ihrer bestehenden Website verbessern könnten? Sprechen Sie uns gerne an, wir geben Ihnen ganz unverbindlich eine erste Einschätzung und sprechen mit Ihnen über die Umsetzung Ihrer Ideen.

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Quelle: MDG Advertising

Teaserbild: ©alongzo / www.shutterstock.com

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