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Peer Recruiting: Wie kann diese Methode dabei helfen, den richtigen Mitarbeiter zu finden?
Ein neuer Kollege kommt an Bord – die Entscheidung eine Person einzustellen, liegt häufig nur in der Personalabteilung, in den meisten Unternehmen sind die Kollegen nicht daran beteiligt. Wenn es um die Passung des neuen Mitarbeiters anhand der Kompetenzen und Fähigkeiten geht, mag das ausreichend sein. Wenn wir die Passung des neuen Kollegen allerdings weiter betrachten, und auch auf den kulturellen und sozialen Fit achten, sollten deutlich mehr Personen an dieser Entscheidung beteiligt sein, am besten das gesamte Team.
Peer Recruiting: Wie kann diese Methode dabei helfen, den richtigen Mitarbeiter zu finden?
Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels ist es schwerer, gute und vor allem passende Mitarbeiter zu finden. Durch die Einbindung des Teams wird die Wahrscheinlichkeit erhöht, einen Mitarbeiter einzustellen, der ins Team passt und somit auch langfristig zufrieden bleibt.
Gemeint ist damit: Peer Recruiting oder auch teamverantwortete Mitarbeitergewinnung. Das bedeutet, dass viele Parteien beim Einstellungsprozess mitwirken können, z.B. durch die gemeinsame Erarbeitung der Stellenanzeige und auch einem Probearbeitstag. Beide Seiten sollen dabei entscheiden können, ob eine Zusammenarbeit denkbar ist. Menschen verhalten sich je nach Situation und Gesprächspartner unterschiedlich; um daher ein möglichst realistisches Bild des Bewerbers zu erhalten, ist es sinnvoll, diesen in mehrere Gespräche mit mehreren Personen zu schicken. Bei diesen Gesprächen sollte man weniger Fragebögen abarbeiten, sondern eher ein dynamisches Gespräch führen. Die Personen, die die Interviews geführt haben, sollten sich im Anschluss an die Gespräche austauschen und ihre einzelnen Eindrücke zusammenführen. Jeder hat dabei das Recht, einen Kandidaten begründet abzulehnen.
Wichtig: Gruppeninterviews sind nicht immer die richtige Wahl. Hierbei entsteht ein Übergewicht auf Seiten des Unternehmens. Für den Bewerber wirkt die Situation wie ein Tribunal und es entsteht viel Druck. Auch Assessment-Center können schwierig sein, da Ergebnisse entstehen, ohne mit dem Kandidaten persönlich zu sprechen.
Wichtig ist auch der Punkt der Suche nach geeigneten Kandidaten. Häufig sind Kandidaten nur latent auf der Suche und schauen nicht gezielt bei Stellenbörsen nach einem neuen Job. Daher müssen diese Personen auf anderen Kanälen erreicht werden. Die Mitarbeiter im Unternehmen können hier sehr gut eingebunden werden, da sie sich dort bewegen, wo die Zielgruppe ist, z.B. in sozialen Netzwerken. Mitarbeiter können dazu ermuntert werden, dort aktiv auf die Suche nach geeigneten Kandidaten zu gehen und diese dort auf Augenhöhe anzusprechen. Ein Mitarbeiterempfehlungsprogramm kann hier auch sinnvoll sein.
Das Ziel bei der Einstellung neuer Mitarbeiter sollte immer sein, sie zu integrierten Kollegen zu machen. Das gelingt umso besser, je besser der neue Kollege zu den anderen passt. Durch das Kennenlernen von vielen Personen, können unpassende Kandidaten besser ausgeschlossen werden.
Im Peer Recruiting ist es nicht so, dass die HR-Abteilung keinerlei Aufgaben übernimmt. Sie hat eher die Rolle des Moderators, Beraters inne und kümmert sich um strategische Aufgaben.
Vorteile von Peer Recruiting:
• Das Anforderungsprofil ist besser und eindeutiger, da viele Ansichten und Schnittstellen berücksichtigt werden können
• Das Team fühlt sich verantwortlich; die Schaltung der Stellenanzeige ist nicht anonym und läuft nicht nur so nebenbei; das Team kann auch selbst geeignete Kandidaten ansprechen oder empfehlen
• Die Ansprache der Kandidaten erfolgt authentisch und auf Augenhöhe
• Das Kennenlernen ist für beide Seiten zentral: Der Kandidat bekommt gleich einen authentischen Eindruck und das Team kann sich einen persönlichen Gesamteindruck verschaffen, der nicht nur aus Erzählungen des Personalers besteht
• Durch die Vielzahl an Personen liegt am Ende aber auch eine Vielzahl an „Ja“-Stimmen für die Einstellung des neuen Kollegen vor -> die Integration kann sofort starten
• Alle Teammitglieder sind an der Einarbeitung beteiligt, weil auch alle am Erfolg des neuen Mitarbeiters interessiert sind
Schritte, damit die teamverantwortete Mitarbeitergewinnung funktionieren kann:
• Bedarfsdefinition
• Stelleninserat
• Ausschreibung
• Direkte Ansprache von Kandidaten
• Sichtung von Bewerbungen
• Erste Vorstellungsgespräche
• Entscheidung für zweite Vorstellungsgespräche
• Vorstellungsgesspräch im Team
• Schnuppertag
• Einstellungsentscheidung
• Vertragsaushandlung
• Onboarding
Wenn Sie mehr zum Thema erfahren wollen und wissen möchten, wie Sie Peer Recruiting umsetzen können, laden Sie sich unsere Checkliste zum Thema herunter.